Mörfelder Landstraße 02

Stadthaus
  • Ort: Frankfurt am Main
  • Jahr: seit 2021
  • Anzahl Wohnungen: 181
  • Geschossfläche (BGF): 17 740 m²
  • Bauherr: Vesterra GmbH
  • Mitarbeit: Yvonne Merkt, Lisa-Maria Fromme, Alexandra Andrei, Xiaoyan Wu
  • Adresse: Mörfelder Landstraße 10–18, 60598 Frankfurt am Main
  • Visualisierung: Dena Khan
  • Weitere Nutzungen: 4 Gewerbeeinheiten

 

 

Das Wohnprojekt Mörfelder Landstraße befindet sich auf einem schmalen Grundstück zwischen Straße und Bahngleisen, unweit der beiden Stationen Südbahnhof und Lokalbahnhof. Es ersetzt eine Tankstelle, eine Kfz-Werkstatt und eine eingeschossige Garagenanlage, die im urban geprägten Quartier als Brachfläche galt. Im Zuge des Wohnungsmangels werden nun vermehrt auch solche Grundstücke bebaut, die seit der Nachkriegszeit aufgrund der Lärmeinträge durch die Bahnlinie und die Böschung zu den Gleisen als nicht bebaubar gegolten haben. Hier leistet der aus zwei Teilen bestehende Neubau einen Beitrag zur Stadtreparatur: Ein länglicher Riegel, der präzise dem bogenförmigen Straßenverlauf folgt, bildet den Blockrand; im östlichen Teil des Grundstücks schließt ein Seitenflügel mit Quergebäude an. Die fünf entlang der Straße angeordneten Häuser nehmen mit ihren rückwärtigen Flügeln eine gründerzeitliche Typologie auf. Die kammartige Struktur der Anlage wird in der Straßenfassade durch breite Erker sichtbar gemacht, welche die Hauseingänge aufnehmen und der Adressbildung dienen. Rhythmus und Plastizität des Baukörpers werden durch das eingerückte Staffelgeschoss, die eingeschnittenen Loggien und die aufwändige Profilierung der Fassade akzentuiert. Die Höhen reagieren auf den Kontext: nach Westen mit fünf Geschossen auf die niedrigere Firsthöhe des Nachbarhauses, nach Osten mit sieben Geschossen auf ein Bürohochhaus aus den 1960er-Jahren.

Der mit rotbräunlichen Klinkern verkleidete Sockel nimmt neben den Hauseingängen auch den Zugang zu vier kleineren Gewerbeeinheiten – darunter ein Kiosk an der Südwestecke des Gebäudes – für die Nahversorgung im Quartier auf. Zwischen Straße und Gebäude vermittelt ein vier Meter breiter Vorgarten, der durchgängig begrünt ist und lediglich von den Zugängen zu Häusern und Läden unterbrochen wird. Nach Osten schließt der Neubau an die Brandwand des benachbarten Hochhauses an und stellt eine geschlossene Bebauung her. Der dahinterliegende Hof ist mit Bäumen, Stauden und Sträuchern begrünt, bietet Spielmöglichkeiten für Kinder und erschließt die Häuser des Seitenflügels und Hinterhauses. Die aufwändige Begrünung wird auf der Rückseite des Riegelbaus fortgesetzt – hier befinden sich die Gärten erhöht auf dem Dach der Ladenzeile. Um den Lärmschutz der Wohnungen an den Gleisen zu verbessern, wurden die dienenden Räume wie Küchen und Bäder außen angeordnet. Sämtliche der 181 Wohnungen verfügen über eine Loggia oder eine Dachterrasse.