Wohnquartier Berlin-Friedrichshain

City block
  • Location: 10249 Berlin-Friedrichshain
  • Year: since 2025
  • Gross floor area (GFA): 66 000 m²
  • Client: WBM - Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte
  • Project team: Nils Lamm, Wiebke Nolte, Philipp Frankmann, Carla Roth
  • Address: Landsberger Allee 77
  • Landschaftsarchitektur: nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB

 

Das städtebauliche Konzept sieht zunächst, analog zu den Vorgaben des B-Planes, eine geschlossene Blockrandbebauung entlang der Landsberger Allee, Langenbeckstraße und Danziger Straße vor. Durch das Heranrücken der möglichen Baumassen im Baufeld WA1 an die geplante Blockrandstruktur ergibt sich ein großzügiger Freiraum, welcher als Erweiterung des Volksparks Friedrichshain verstanden wird. Die dadurch entstehenden Höfe orientieren sich typologisch an den klassischen Berliner Hinterhofstrukturen, diese werden transformiert und zum Park geöffnet. Sie dienen der Erschließung der angrenzenden Häuser und bilden gleichzeitig einen halböffentlichen Bereich für die Anwohner:innen. Das oberste Geschoss wird als Staffelgeschoss ausgebildet und wird vom Straßenraum zurückversetzt angeordnet. An der Ecke Landsberger Allee und Danziger Straße wird ein markanter Hochpunkt als Identifikationsort für das neue Quartier geplant. Diverse zweigeschossige Durchgänge in der Gesamtfigur vernetzen den Blockinnenbereich mit dem umliegenden Stadtraum und ermöglichen eine öffentliche Erschließung der Erweiterung des Volksparks. Die fuß- und radläufige Verbindung und Vernetzung mit dem Umfeld sind somit sichergestellt. Die Erschließung der Wohnhäuser erfolgt straßenseitig oder über die halböffentlichen Innenhöfe. Die Adressbildung und Auffindbarkeit sind garantiert.

Die Bewohner:innen Friedrichshains erhalten zurück, was sie mit dem Abriss des SEZs verlieren: Eine öffentliche Fläche, in Form der Parkerweiterung, die ein breites Angebot an verschiedenen Betätigungsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten bietet. In die Gestaltung der Sport- und Erholungsangebote werden Bauteile und Objekte des ehemaligen SEZ integriert, die an die Geschichte des Ortes erinnern. Die großzügige Wasserfläche steht nicht nur symbolisch für das alte Erholungsbad der DDR, sondern erfüllt auch wichtige klimarelevante Funktionen, die die Aufenthaltsqualität im Quartier verbessern.

Zudem werden mit den zahlreichen Biotop- und Grünräumen ein starkes Zeichen für den klimaresilienten Stadtumbau und eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen. Das Freiraumkonzept folgt dem Prinzip „Wohnen im Park“ und ist geprägt von Offenheit und Durchlässigkeit, mit fließenden Übergängen zwischen öffentlichen, halbprivaten und privaten Teilräumen. Befestigte Flächen werden zugunsten von pflegeextensiven und versickerungsfähigen Grünflächen auf ein Minimum reduziert. Durch vegetative Elemente und eine dynamische Wegeführung entstehen zwischen den hochbaulichen Strukturen Grünräume mit schattenspendenden Bäumen, Blütensäumen und darin eingebetteten Spiel- und Gemeinschaftsinseln.