Gabelsberger Block
Aschaffenburg
Programm: 119 Wohnungen + Kita
Geschossfläche: 9.280
Stellplätze: 400 (Fahrrad), 74 (Pkw)
Status: Entwurf
Mitarbeit: Nils Lamm
Bauherr: Stadtbau Aschaffenburg GmbH
Der Neubau des Gabelsberger Blocks liegt im Süden der Aschaffenburger Innenstadt. Im Auftrag der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft ersetzt er vier nicht mehr sanierungsfähige Zeilenbauten aus den 1920er-Jahren. Der Entwurf sieht eine Blockstruktur aus zwei Bauteilen vor: Eine U-förmige Wohnbebauung, die präzise dem Straßenverlauf folgt und (abgesehen von zwei torartigen Durchgängen an der Nordseite) lediglich nach Süden offen ist, sowie dem Kita-Bau als freistehendem Solitär. Nach dem Vorbild etwa der Wiener Gemeindebauten wird die Kita als eigenständige Funktion baulich erkennbar und erhält einen direkten Zugang zum Wohnhof. Zwischen Kita und Wohnblock entstehen zwei öffentliche Durchgänge, die den Hof mit dem südlich angrenzenden Park mit Kinderspielplatz verbinden (die hier verlaufende Dunzerstraße wird im Zuge der Baumaßnahmen für Autos geschlossen, was den Bezug zum Park zusätzlich verstärkt).
Der Gabelsberger Block reagiert mit unterschiedlichen Höhen – vier Geschosse an der West-, drei an der Ostseite – auf den städtebaulichen Kontext. Ein zusätzliches Staffelgeschoss gliedert den Baukörper durch regelmäßige, tiefe Einschnitte plastisch. Die Wertigkeit der Anlage wird durch einen umlaufenden, profilierten Sockel aus rotorangefarbenen Klinkern betont. Die reliefartige Gliederung wird in den Obergeschossen mit präzise gesetzten Vor- und Rücksprüngen fortgesetzt. Bänder aus liegenden Fensterformaten im Wechsel mit Klinkerfeldern und grau abgesetzten Stützen gliedern die Fassade horizontal. Neben dem hohen Wohnkomfort mit großzügigen Mietergärten und Loggien wurde besondere Sorgfalt auf die abwechslungsreiche Begrünung und Gestaltung des Hofs verwendet, der neben einer Liegewiese und einem „Quartiersplatz“ etwa auch einen Obsthain und eine Bienenwiese umfasst. Dem ökologischen Ansatz der Freiraumgestaltung entspricht das Verkehrskonzept das fünfmal mehr Fahrrad- als Pkw-Stellplätze vorsieht.