Markgrafenkarree

In städtebaulich heterogener Nachbarschaft, auf halber Strecke zwischen Leipziger Platz und Spittelmarkt in Berlin-Mitte, liegt das Markgrafenkarree. Durch seine Lage im ehemaligen Ostteil ist es eng mit der Geschichte Berlins verknüpft: Wenige Meter südlich verlief einst die Berliner Mauer, zwei Straßenblöcke westlich befand sich der Grenzübergang »Checkpoint Charlie«. Der historische Ost-West-Gegensatz prägt bis heute den baulichen Kontext – von den Wohnhochhäusern des »Komplexes Leipziger Straße« (DDR, 1969–1982) im Norden bis zum Axel-Springer-Hochhaus (BRD, 1959–1965) im Süden. Dort, wo heute die Wohnhäuser des Markgrafenkarrees stehen, befand sich bis zu ihrem Abbruch 2013 eine leerstehende Schule in Plattenbauweise. Lediglich zwei Flachbauten blieben erhalten und werden heute als Jugendclub (»Werk 9«) und Turnhalle genutzt. Die Neubebauung geht auf den Frankfurter Projektentwickler Gold.Stein zurück, der das Areal 2012 erwarb und nach einem Auswahlverfahren drei Architekturbüros mit der Bebauung einzelner Flächen beauftragte: Müller Reimann Architekten aus Berlin sowie Schneider und Schumacher und Stefan Forster Architekten aus Frankfurt. Der grundlegende städtebauliche Ansatz basiert – in Reaktion auf die unterschiedlichen Maßstäbe des Umfelds – auf der Wiederentdeckung des Berliner Blocks mit seinen eindeutig definierten Straßenräumen. 

Diesen Gedanken greifen Stefan Forster Architekten mit einer U-förmigen Blockrandbebauung aus fünf Häusern an der Ostseite des Markgrafenkarrees auf. Im Erdgeschoss befinden sich Läden und Gewerbeeinheiten, in den Obergeschossen insgesamt 129 Wohnungen. Durch die mit Erkern, Gesimsen und Loggien plastisch gegliederte Fassade entsteht ein Spannungsfeld zwischen Großform und Parzelle. Das einzelne Haus bleibt mit seiner Adressbildung erkennbar, während horizontale Fenster- und Brüstungsbänder die kompakte Form des großstädtischen Blocks hervorheben. Die differenzierte Höhenentwicklung mit sechs Geschossen und zurückspringendem Staffelgeschoss sowie der multimateriale Fassadenaufbau mit einem Sockel aus Travertin und Basalt und dem Wechsel von hellen Putzflächen und Klinkerfeldern in den Obergeschossen nehmen typische Motive gründerzeitlicher Wohnhäuser auf. Die beiden markant abgerundeten Ecken beziehen sich auf das benachbarte, von Erich Mendelsohn und Richard Neutra zwischen 1921 und 1923 umgebaute Mossehaus. Im Kontrast zur geordneten, repräsentativen Vorderseite steht der große, gärtnerisch gestaltete Hof, in dem sich gemeinschaftliche Einrichtungen und Aufenthaltsbereiche befinden.

Blick von Nordosten auf die Ecke Jerusalemer Straße / Krausenstraße

Fassadenausbildung an der Jerusalemer Straße

Projekt: „Bauarbeiten für Markgrafenkarree gehen weiter“, Berliner Woche

30.06.2014

Presse

Projekt: „Bauarbeiten für Markgrafenkarree gehen weiter“, Berliner Woche

Von Dirk Jericho
Veröffentlicht auf: Berliner-Woche.de, 30.06.2014
Projekt: Markgrafenkarree, Berlin

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Projekt: Neubau Markgrafenkarree in Berlin-Mitte, „Landgewinne im ehemaligen Grenzgebiet“, Der Tagesspiegel

19.10.2013

Presse

Projekt: Neubau Markgrafenkarree in Berlin-Mitte, „Landgewinne im ehemaligen Grenzgebiet“, Der Tagesspiegel

Von Christian Hunziker
Veröffentlicht in: Der Tagesspiegel, 19.10.2013
Projekt: Markgrafenkarree, Berlin

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Baugenehmigung für Wohnanlage „Markgrafenkarree“ in Berlin erteilt

17.04.2013

Meldung

Baugenehmigung für Wohnanlage „Markgrafenkarree“ in Berlin erteilt

Im neuen Quartier Markgrafenkarree realisieren Stefan Forster Architekten 129 hochwertige Wohnungen. Im Erdgeschoss werden besondere Einheiten angeboten, die Wohnen mit Arbeiten kombinieren. Am Kreuzungspunkt ist eine Ladenfläche für Einzelhandel vorgesehen. Ab Sommer 2013 sollen die Bauarbeiten beginnen; die ehemaligen ungenutzten DDR Schulbauten sind bereits abgerissen. Die Fertigstellung ist für Mitte 2015 vorgesehen.

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Baueingabe für Wohnanlage „Markgrafenkarree“ in Berlin

04.12.2012

Meldung

Baueingabe für Wohnanlage „Markgrafenkarree“ in Berlin

In Berlin Mitte soll bis 2014 die Wohnanlage Markgrafenkarree mit insgesamt rund 400 Wohneinheiten gebaut werden. Unser Büro belegte im Wettbewerb (November 2011) den 2. Platz. Entlang der Jerusamlemer Straße/Ecke Krausenstraße entsteht nun, nach den Plänen von Stefan Forster Architekten, einer von drei Bauabschnitten mit 129 Wohnungen, sowie zwei erdgeschossigen Läden und vier Einheiten, die Wohnen und Arbeiten verbinden.

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Architektenauswahlverfahren (Berlin-Mitte): 2. Preis für Entwurf Krausenblock

23.11.2011

Award

Architektenauswahlverfahren (Berlin-Mitte): 2. Preis für Entwurf Krausenblock

Projekt: Markgrafenkarree, Berlin
Auslober: B 1 Immobilien GmbH & Co. KG, Gedern

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